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Alles fürs Team

  • Autorenbild: Alessa Prochaska
    Alessa Prochaska
  • 2. Mai 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Mai 2022


Alles fürs Team


Ich hab ja lange den Sinn von Cheerleadern nicht begreifen können. Die Spieler haben ja nicht amal was von den hüpfenden Pompons und gefährlich knappen Mini-Röcken. Doch dieses Wochenende hat mir die Augen diesbezüglich geöffnet. Ich startete bei meinem ersten Lauf-Wettbewerb. Ich weiß. Die, die mich kennen, werden jetzt sehr verwundert sein. Das verstehe ich sehr gut. Ich war es auch. Doch es war der 33. 3-Brückenlauf und meine Arbeitskollegen bildeten ein Team. Ich wollte unbedingt ein Teil davon sein. Also habe ich mich akribisch, wie es mir mein Trainer-Papa beigebracht hat, vorbereitet. Ich hab einen Trainingsplan erstellt und mit Daten versehen, um meine Entwicklung festzuhalten. Dass ich dann aber statt den geplanten 15 Mal nur 0,5 Mal trainieren war, hat das alles ein wenig spannend werden lassen. Also stand ich am Samstag, nach einer Flasche Gatorade und ein paar Lines Traubenzucker, mehr oder minder fit am Start. Meine Kopfhörer haben kurz vor Beginn den Geist aufgegeben, wir hatten gschmeidige 25 Grad im Schatten und da Schlechtwetter angesagt wurde, hatte ich auch eine lange, schwarze Laufhose an. Also ihr könnt euch vorstellen, wie sehr ich mich darauf gefreut hab, wenn es wieder vorbei sein würde und ich den Kornspitz würde essen können, der im Start-Sackerl drinnen war.



Nachdem die vielen Sponsoren aufgesagt worden waren, war der Startschuss zum Greifen nah. Es wurde ernst. 6 Kilometer. Alessa gegen Alessa. Meine Lieblings-Partien zum Zuschauen. Wir liefen los und mit uns 1600 weitere Laufbegeisterte. (Und wir - eher wegtun.) Mein TeamEcho Buddy und People & Culture Managerin Marlene lief neben mir. Sie schwor mir, dass sie genauso wenig trainiert hätte wie ich. Mein Kopf wollte ihr glauben, aber mein Herz ließ es nicht zu. Doch es war so. Also auf jeden Fall wich sie mir nicht einmal von der Seite. Ich denke jedoch, dass das mehr an ihrem Teamgedanken als an ihrem Fitness-Level lag. Danke!




Das erste Drittel. Das war eigentlich fast das einfachste Drittel. Man sah sich noch ein wenig um: Ich sah Freunde, bei denen man genau wusste, dass einer eine Wette verloren hatte. Oder Instagram-Mädels im Oceans-Apart-Outfit, denen nach 800 Metern die Luft ausging. Oder auch einen großartigen Menschen, der seinen im Rollstuhl sitzenden Freund Teil des Laufes werden ließ. Wir unterhielten uns sogar noch und ich war frech genug, ein Video aufzunehmen. Hörst du Angst, ich lach dir ins Gesicht. Doch wie lange?







Das zweite Drittel. Das war schon ein wenig schwieriger. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nur ein Ziel: die erste Wasser-Station. Mir war heiß. Mein Kopf hatte die dezente Farbe eines STOP-Schildes und der Gustav lief mir übers Gesicht. Der Fokus hat sich auch ein wenig verlagert. Man schaut gar nicht mehr auf die Mitläufer. Das Sichtfeld verringert sich. Man hat nur Ohren und Augen für den Straßenrand: die Cheerleader!!!



Das letzte Drittel. Die letzten Kilometer lagen vor uns. Es war echt schon ein weeenig anstrengend. Aber Aufgeben war natürlich auch laut Prochaska´schem Lexikon KEINE Option. Deswegen war ich den Leuten am Straßenrand sehr dankbar. Neben der Wasserstation gab es Trommler mit aufputschenden Motivationsrufen. Entlang des Weges standen Kinder mit Ratschen und roten Händen vom Klatschen. Die Gänsehaut lief mir über die Haut und es zauberte ein kleines Lächeln in mein lieblich schmerzverzerrtes, hochrotes Gesicht. Wir schafften es mit viel Applaus und ein bisschen Muskelkater ins Ziel.



Da merkt man wieder mal, wie wichtig Kommunikation und Interaktion mit anderen ist. Was es in uns auslöst, ein Lob zu bekommen oder motivierende Anfeuerungssprüche zu hören. Ob beim Linzer Brückenlauf, Meeting-Marathon oder Haushalts-Triathlon. Ein wertvolles kommunikatives Miteinander, das dich im Leben (oder auch beim Brückenlauf) weiterbringt. Ich bin sehr froh, dass ich mich privat, wie auch beruflich mit TeamEcho, für eine bessere Kommunikation einsetzen kann. Jetzt verstehe ich auch, warum das längste Football-Spiel der Welt 4 Stunden und 56 Minuten gedauert hat. Mit der Hilfe von professionellen Cheerleadern hätte ich wahrscheinlich auch noch so lange laufen können. Oder auch nicht. Das werden wir vielleicht nie herausfinden.




 
 
 

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